Tapezieren: die ultimative Anleitung

Geschätze Lesezeit: 15 Minuten

Gedanklich den Raum deiner Träume gestalten: Check! Die passende Tapete und einen tollen Farbton auswählen: Check! Jetzt nur noch tapezieren, et voilà! Einfach, oder? Falls dein letztes Tapezierprojekt jedoch eher nach einem modernen Kunstwerk aussah oder du zum ersten Mal tapezierst, bist du hier genau richtig. Denn Tapezieren ist nicht schwer, wenn du ein paar Dinge beachtest. In unserer ultimativen Anleitung zum Tapezieren erfährst du, welches Zubehör du zum Tapezieren benötigst, wie du am besten startest und mit Ecken oder Dachschrägen umgehst. Außerdem stellen wir dir unterschiedliche Tapetenarten und deren Eigenheiten vor. Tipps und Tricks dürfen natürlich ebenfalls nicht fehlen. Also schnapp dir Kleister und Tapeten und schon kann es losgehen!


Inhaltsverzeichnis

Was braucht man zum Tapezieren?


Vorbereitung ist die halbe Miete! Damit deine kahlen Wände also bald zum echten Hingucker werden, benötigst du das richtige Zubehör. Im Folgenden findest du eine Reihe an Werkzeug, das dir beim Tapezieren nützlich sein kann:

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Neu
StoTap Evo
Cellulosevlies, weiß pigmentiert
225,00 €

Inhalt: 100 Meter 2,25 € / 1 Meter

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StoTap Pro 100 P
Schadstoffgeprüftes Glasvlies, weiß pigmentiert
139,90 € 177,31 € (21.1% gespart)

Inhalt: 50 Quadratmeter (m²) 2,80 € / 1 Quadratmeter (m²)

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StoTap Coll
Schadstoffgeprüfter Vlieskleber auf Dispersionssilikatbasis
38,90 € 43,22 € (10% gespart)

Inhalt: 16 Kilogramm 2,43 € / 1 Kilogramm

Kip 3808 Washi Tape
Sehr anschmiegsames, dünnes Band aus verstärktem Spezialpapier mit hoher Klebekraft
ab 6,40 €

Kip 288 Washi-Tec® Masker
Klebeband mit umweltfreundlicher PE-Folie
14,30 €

Tapetenarten und deren Tapeziertechniken

Vliestapete, Glasfasertapete, Malervlies, Raufaser… Die Welt der Tapeten ist groß und jeder Tapetentyp bringt seine Vorteile und Eigenheiten mit sich. Unabhängig mit welcher Tapetenart du deine Wände verschönern möchtest, solltest du auf folgende Punkte achten:

  • Räume Möbel aus dem Weg und sorge dafür, dass Böden, Fußbodenleisten etc. geschützt sind.
  • Stelle den Strom aus, bevor du Elektrodose und Lichtschalter entfernst und anklebst. 
  • Starte beim Tapezieren mit deiner natürlichen Lichtquelle, also von der Lichtquelle weg. So vermeidest du ein ungünstiges Schattenbild und bemerkst Unebenheiten sofort. 
  • Tapeziere von der Decke zum Fußboden und klebe deine Tapetenbahnen von oben nach unten an deine Wände.
  • Nutze Markierungen an deinen Wänden, um die Tapetenbahnen gerade auszurichten.
  • Prüfe nach jeder Bahn, ob deine Tapete an der Hilfslinie ausgerichtet ist und justiere gegebenenfalls nach.
Im Folgenden erklären wir dir, wann du welche Tapete nutzt und wie du deine Wände damit tapezierst.

Vliestapete tapezieren

Vliestapeten sind in unterschiedlichen Mustern, Strukturen und Farben erhältlich und werden aus Vliesträger-Basis hergestellt. Um Vliestapeten zu tapezieren, musst du die Tapetenbahnen nicht erst einkleistern und einweichen, denn die Vliestapete wird in Wandklebetechnik angebracht. Du trägst den Kleister direkt auf die Wand oder deine alte Tapete auf und klebst anschließend die Vliestapete an die Wand. Durch das einfache Anbringen in Wandklebetechnik und der Strapazierfähigigkeit sind Vliestapeten besonders gut für Tapezier-Anfänger geeignet. Aber Schritt für Schritt, im Folgenden erklären wir dir, auf was du beim Tapezieren von Vliestapeten achten solltest.

So tapezierst du Vliestapeten

Raufaser tapezieren

Die Raufasertapete gehört wohl zu den absoluten Klassikern unter den Wandbelägen. Die unkomplizierte Papiertapete besteht aus Papier, Holzspänen und Zellulosefasern und ist in grober und feiner Variante erhältlich. Nachdem du die Tapeten an deinen Wänden angebracht hast, kannst du die Raufaser außerdem problemlos mit deiner gewünschten Wandfarbe streichen. Wir zeigen dir Schritt für Schritt wie du Raufaser tapezierst und auf was du dabei achten solltest.

So tapezierst du Raufaser

Malervlies oder Renoviervlies tapezieren

Glattvlies, Malervlies oder auch Renoviervlies kommt dann zum Einsatz, wenn Wände oder Decken Unebenheiten aufweisen und geglättet werden müssen. Es schafft außerdem einen idealen Untergrund für die weitere Wandgestaltung. Wie auch beim Tapezieren von Vliestapeten wird das Malevlies direkt an die Wand geklebt und muss vorher nicht eingekleistert werden. Wir erklären dir, wie du beim Kleben von Malervlies vorgehen musst.

So tapezierst du Malervlies oder Renoviervlies

Herausforderungen

Das Tapezieren einer glatten Wand ist mit der richtigen Vorbereitung gar nicht so schwer! Kommen Dachschrägen, Fensterlaibungen oder Ecken hinzu, kann das Tapezierprojekt für Anfänger oder Heimwerker schon etwas herausfordernder werden. Wir geben dir nützliche Tipps, damit dir das Tapezieren gelingt:


Decke tapezieren

Wenn du auch die Decke deines Raumes tapezieren möchtest, startest du am besten direkt damit. Stelle den Strom ab und montiere Lampen von deiner Wand. Leichter wird es, wenn du dir beim Tapezieren von einer zweite Person hilfst. Diese kann die Tapetenbahn zum Beispiel mit einem Besen nach oben halten, während du den ersten Teil der Bahn anbringst und ausrichtest. Beim Tapezieren von Decken gehst du im Grunde so vor wie beim Tapezieren von Wänden. Wenn du Vliestapeten nutzt, musst du die Tapetenbahn vorher nicht einkleistern, sondern den Kleber direkt auf deiner Decke auftragen und anschließend die Vliestapeten anbringen.


Ecken tapezieren

Beim Tapezieren von Ecken und Kanten solltest du ganz besonders genau arbeiten, denn Blitzer oder aber schräg angebrachte Tapetenbahnen machen sich hier schnell bemerkbar. Die Schwierigkeit bei Ecken zeigt sich häufig darin, dass die Wände meist nie zu 100 % rechtwinklig zueinander stehen. Tapetenbahnen auf Stoß zu tapezieren, würde daher zu Spalten führen. Wie du vorgehst, erfährst du hier.

Tapezieren von Innenecken

Bei Innenecken stehen zwei Wände im rechten Winkel zueinander, der rechte Winkel liegt innen. Grundsätzlich ist es wichtig, Innenecken nicht auf Stoß, sondern über die Ecke hinaus zu tapezieren.

  • Du klebst deine Tapeten zunächst wie gewohnt an die Wand.
  • Bist du an der Innenecke angekommen, misst du die Restbreite der Wand.
  • Hast du weniger als 5 cm bis zur Ecke, tapezierst du die Tapetenbahn von der anderen Wand kommend über deine Ecke hinaus.
  • Ist die Restbreite größer als 5 cm, schneidest du die Tapetenbahn auf die noch fehlende Breite zu. Addiere unbedingt 2 bis 3 cm Überstand.
  • Nun klebst du die zugeschnittene Bahn so an die Wand, dass der einberechnete Überstand über die Ecke hinaustapeziert wird. Drücke die Tapete in der Ecke und auch den Überstand gut fest.
  • An der neuen Wand richtest du die folgenden Tapetenbahnen wieder im Lot aus, indem du Markierungen mit einer Wasserwaage entsprechend der Breite deiner Tapetenbahn setzt.
  • Richte die erste Tapetenbahn an der gegenüberliegenden Wand nun an deinen Markierungen im Lot aus und klebe sie überlappend mit dem Überstand fest.

Tapezieren von Außenecken

  • Tapeziere zunächst wie gewohnt deine Wand.
  • Bist du an der Außenecke angekommen, tapezierst du die letzte Tapetenbahn auf Stoß zur vorherigen Bahn. 
  • Entferne nun den Überstand entlang der Kanten it einem Cuttermesser.
  • An der neuen Wand setzt du wieder Markierungen entsprechend der Breite deiner Tapetenbahn und richtest diese im Lot aus. Berücksichtige einen Überstand von 2 bis 3 cm über die Außenecke hin zur bereits tapezierten Wand. 
  • Klebe nun die Tapete an die neue Wand und lasse den einberechneten Überstand der Tapetenbahn überstehen.
  • Entferne anschließend den Überstand mit einem Cuttermesser.


Dachschräge und Kniestock tapezieren

Beginnt eine Dachschräge nicht direkt am Boden, sondern mit einer geraden Wandfläche, spricht man auch vom sogenannten Kniestock. Bevor du mit dem Tapezieren beginnst, solltest du dir überlegen, ob du die Schräge und den Kniestock mit einer Tapetenbahn tapezieren willst oder ob du die beiden Flächen getrennt von einander tapezierst. Das Gesamtbild wirkt bei einer durchgehenden Tapetenbahn harmonischer, es bedarf jedoch auch einiges an Fingerspitzengefühl, denn in der Kante muss sehr sauber gearbeitet werden, um Dellen und Wölbungen zu vermeiden. Bist du kein Profi, empfehlen wir dir, die Flächen separat zu tapezieren. Im Folgenden erklären wir dir, wie du Kniestock und Dachschräge getrennt tapezierst.  
  • Messe die Höhe deiner Dachschräge und des Kniestocks aus und schneide die Tapetenbahnen entsprechend zu. Berücksichtige auch hier wieder einen Überstand von 2 bis 3 cm.  
  • Beginne nun mit dem Tapezieren und fange mit der Dachschräge von oben nach unten an. Tapeziere die Fläche der Dachschräge fertig. Der Überstand ragt nun in die Fläche des Kniestocks hinein.
  • Nun tapezierst du die Fläche unterhalb der Dachschräge. Ist diese nicht besonders hoch, ist man leicht geneigt, die Tapetenbahn waagrecht anzubringen. Das Ergebnis von senkrecht tapeziertem Kniestock ist jedoch das Schönere.  
  • Richte nun die erste Bahn deines Kniestocks exakt an der darüber klebenden Tapetenbahn aus und arbeite dich Bahn für Bahn weiter vor.
  • Entferne den Überstand zum Fensterrahmen vorsichtig ist einem Cuttermesser.


Fensterlaibung tapezieren

Beim Tapezieren arbeitest du dich mit dem Lichteinfall vor. Der Startpunkt deines Vorhabens beginnt also meist direkt bei einem Fenster. Du teilst die Fensterlaibung, also die Seitenflächen neben der Fensteröffnung, gedanklich in drei Bereiche ein: Links neben dem Fenster, oberhalb des Fensters und rechts neben dem Fenster. Beginne links von der Fensterlaibung, danach rechts und am Ende tapezierst du oberhalb des Fensters.


Linke Seite der Fensterlaibung

  • Messe zunächst die Laibung, also die Seitenflächen von er Fensteröffnung, aus.
  • Richte die erste Bahn nun von der Decke beginnend links neben dem Fenster im Lot aus. Dabei setzt du die Bahn so an, dass sie die gesamte Fläche der Laibung überdeckt und addierst nochmals 2 cm. Ist die Laibung, also die Seitenfläche neben der Fensteröffnung, also 10 cm breit, hat die erste Bahn einen Überstand von 12 cm zum Fenster hin.
  • Markiere nun an deiner Tapete die Kanten der Fensterlaibung und schneide die Bahn über der Fensterbank und unter dem Fenstersturz mit einem Cuttermesser ein.
  • Klebe die Tapetenbahn nun an die Wand, sodass der eingeschnittene Teil die linke Fensterlaibung vollständig bedeckt. Den Überstand über dem eingeschnittenen Tapetenstück drückst du an der Fläche oberhalb des Fensters an. 


Rechte Seite der Fensterlaibung

Hier gehst du spiegelverkehrt zur linken Seite des Fensters vor. 


Oberhalb der Fensters

  • Messe zunächst die obere Fensterlaibung aus.
  • Die Tapetenbahn sollte nun die Fläche zum Fenster, die obere Fensterlaibung überdecken. Addiere außerdem 4 cm Überstand - zur Decke sowie zum Fensterrahmen hin.  
  • Du tapezierst nun überlappend von der Decke beginnend. Dies bedeutet, du bringst diese Tapete über der linken und rechten Tapetenbahn.  
  • Schneide das Tapetenstück wieder ein und drücke es an der oberen Fensterlaibung an. 
  • Entferne den Überstand zum Fensterrahmen und zur Decke. 


Überlappung im Doppelnahtschnitt entfernen

  • Beginne mit der Bahn links vom Fenster und schneide die sich überlappenden Tapetenbahnen vorsichtig und exakt an der Überlappungskante mit dem Cuttermesser ein.  
  • Anschließend ziehst du die obere Tapetenbahn etwas von der Wand ab, entfernst das darunter liegende Tapetenstück und drückst die obere Tapetenbahn wieder fest.  

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